Reich Joachim (Autor)
Die Erzählung beginnt in meiner Kindheit. Um die Geschehnisse jener Zeit zu verstehen und meine Erinnerungen zu überprüfen, musste ich in akribischer Arbeit Akten suchen und die Familiengeschichte rekonstruieren. Ich sprach viel mit meinen Geschwistern und weiteren Zeitzeugen aus unserem Umfeld. Es war die Zeit, in der Ärzte noch nicht wussten, wie man den Tod des zuckerkranken Vaters verhindern hätte können, in der keine AHV, die nach dem Tode des Vaters den Lebensunterhalt von uns Kindern sichern könnte, existierte und die Mutter unterstützte. Es war die Zeit der Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftskrise zwischen den Weltkriegen, in der die arme Bevölkerung hart ums Einkommen kämpfen musste und ich vieles über meinen Vater erfuhr, wie er in dieser schweren Zeit für seine Familie sorgte, dass bei mir höchsten Respekt vor seinem Tun und seiner Weitsicht entstand. Es war aber auch die Zeit, in der das Deutsche Reich entstand, wo man mit Menschen, die nicht dem angestrebten Bild der Gesellschaft entsprachen, zunehmend rücksichtloser umging. Auch in der Schweiz gab es Menschen, die mit dieser politischen Entwicklung sympathisierten, sowie Amtsstellen die entsprechend geführt wurden. Diese Menschen glaubten die Werte der Schweiz zu vertreten, wenn sie über Menschen, die nicht ihren Vorstellungen gemäss lebten, entschieden. Die Öffentlichkeit akzeptierte dies und griff nicht korrigierend ein. Zudem war in einer solchen Situation der Schritt zu Handlungen zum eigenen Vorteil nicht mehr weit und auch diese Geschichte mit dem Gemeindeschreiber endete vor dem Richter. Nicht aber wegen uns Höxperli-Kinder, sondern wegen nicht korrekter Amtsführung und Verwendung von Gemeindegeldern. Doch davon erzähle ich später mehr.
Joachim Reich, März 2022
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